Helga Schuberts Erzählung, „Der heutige Tag. Ein Stundenbuch der Liebe“, beginnt mit einem Ende, einem Abschiednehmen. Ein ganzes Leben haben sie und ihr Mann miteinander verbracht. Kennengelernt vor 66 Jahren, sie Studentin, er Professor, beide noch verheiratet, doch sie verlieben sich und wagen ein Leben miteinander. Nun ist er schwer krank, wird schon lange palliativ umsorgt, und der Radius des Paares wird immer eingeschränkter, Besuch seltener, die Abhängigkeit voneinander immer größer. Umgekippte Rollstühle und Tabletten bestimmen ihren neuen Alltag, und doch schätzt Helga Schubert jede Sekunde mit ihm, den die Derden nennt, „der, den ich so liebe“. Ein berührendes und kraftvolles Buch über Würde und den Wert eines Lebens und wer darüber urteilen darf, über die engstmögliche Verbindung zweier Menschen, so poetisch wie prägnant erzählt.